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HEG DD 2012/2013 - 2013/2014
QM P1 - Methodencurriculum

Ausgangslage:
In allen Fächern werden die Schüler im Laufe ihrer Schulzeit mit unterschiedlichen Methoden konfrontiert. Die vermittelten Methoden bauen teilweise aufeinander auf und überschneiden sich in einigen Punkten. In der Anwendung zeigt sich, dass der Transfer von Methodenwissen zwischen einzelnen Fächern den Schüler nicht selbstverständlich ist und noch immer das Schubladendenken vorherrscht.

Ziel:
Erhöhung der Methodenkompetenz bei den Schülern.

Vorüberlegungen:
Methodenkompetenz wird einerseits als Beherrschung der Methoden und andererseits als das Bewusstsein über die Wahl, den Transfer und die Veränderung von Methoden betrachtet. Stimmen sich Fächer die ähnliche Methoden behandeln auf einen Minimalkonsens bezüglich der Anforderungen ab, können das Methodenbewusstsein, die Methodenbeherrschung und die Transferbereitschaft bei den Schülern erhöht werden. Infolge der Abstimmung erlangen Pädagogen Sicherheit in der Vermittlung sowie die Schüler Sicherheit in der Anwendung der Methoden. Der Minimalkonsens in Form von Methodenkarten bietet den Pädagogen ausreichend Spielraum für eigene pädagogische Entscheidungen, macht zugleich jedoch die Universalität bestimmter Methoden deutlich. Die Schule tritt mit einheitlicheren Anforderungen und damit höherer Transparenz in Bezug auf die Schülerleistung auf. Um einen Mehraufwand zu vermeiden, werden nur Inhalte aus den Pflichtbereichen der sächsischen Lehrpläne für Gymnasien gewählt. Zur Orientierung in der Fülle der Methoden werden zusammenfassende Ziele formuliert.

Vorgehen:
Gegenstandsbeschreibung: Als Methoden werden größere Strategien zur Planung des Arbeitens und Lernens sowie Techniken zur Durchführung des Arbeits- und Lernprozesses verstanden, die nicht explizit fachspezifisch sind und im Pflichtteil der sächsischen Lehrpläne für Gymnasien zu finden sind.
Datengrundlage: Vor der Analyse der Lehrpläne wurde ein System zur Klassifizierung der Methoden erarbeitet. Sie werden nach Fach, Klassenstufe und Arbeitsschritt (Grad der Verarbeitung) geführt. Arbeitsschritt 1 stellt die Beschaffung von Wissen dar. Arbeitsschritt 2 stellt die Verarbeitung von Inhalten dar. Arbeitsschritt 3 stellt die Präsentation von Inhalten dar. Die Methoden werden mit Verweisen zu anderen Fächern und Schlagworten versehen, um die Vernetzungen deutlicher aufzuzeigen. (Die Daten werden in einer Datentabelle eines Datenbanksystems geführt.)
Akzentuierung: Nach der Sichtung aller Datensätze wurden zehn Schwerpunkte aufgrund der Frequenz und Relevanz der Methoden erstellt.
Zielformulierung: Diese Schwerpunkte wurden in Ziele überführt. Die zugrundeliegenden Methoden wurden hinsichtlich ihrer Verteilung über die Klassenstufen geprüft, um den Zielen anschließend einen Zeitpunkt zum Erreichen zuweisen zu können.
Diskussion: Diese nun zeitlich terminierten und mit den beteiligten Fächern unterlegten Ziele wurden dem Kollegium zur Diskussion und Ergänzung vorgestellt.
Methodenkarten: Nach erfolgter Diskussion, Anpassung und Ergänzung wird das Kollegium, speziell die Fachschaften, gebeten, Methodenkarten zu den Methoden, die einem Ziel zugrunde liegen, zuzuarbeiten.
Minimalkonsens: Aus den Methodenkarten und Materialien wird ein Minimalkonsens für den Umgang mit dieser Methode in allen Fächern der Schule abgeleitet, abgestimmt und als Arbeitsschwerpunkt beschlossen.
Evaluation: Vor der Implementierung erfolgt eine Erhebung des Methodenbewusstseins in ausgewählten Klassenstufen, um ein bis zwei Jahre später eine mögliche Wirksamkeit überprüfen zu können.

 

"Mehr Autonomie der Schüler in der Wahl des Weges zur Bewältigung von Anforderungen."